wwww.fürdasPferd.ch
 

Arbeit mit der Fahne - die Übung für ein lockeres Genick

Die Arbeit mit der Fahne ist die Königsdisziplin der Koordination zwischen Mensch und Pferd. Durch Bewegen des Pferdekopfes und -halses in Richtung Fahne, die auf Buggelenkhöhe  sanft hin und her geschwungen wird, fängt das Pferd an, bewusst mit den Augen nach der Fahne zu schauen. Es soll gerade, in gleichmäßigem Tempo laufen und dabei nur den Kopf und Hals in Richtung Fahne bewegen. Dadurch wird das schnellere Hin- und Herschalten zwischen den Gehirnhälften erhöht. Zudem lösen wir damit die so wichtigen Kopfgelenke (als Vorbereitung von Stellung und Biegung), dehnen die Halsmuskulatur und fördern das Hin-und Herschalten zwischen den Gehirnhälften, was zudem durch den gelben oder blauen Farbreiz die Hirnaktivität steigert. Es handelt sich um eine hochkoordinative Aufgabe, welche die Gleichmäßigkeit der Reizaufnahme zwischen den Hirnhälften fördert. Dadurch erfolgt eine bessere Verknüpfung zwischen der „logischen“ linken und der „emotionalen“ rechten Hirnhälfte. 
Die Fahnenarbeit kann immer wieder in das Training mit eingebaut werden. Sie dient als Grundlagenarbeit, die sich auch positiv auf die Konzentration in der nachfolgenden Arbeit auswirkt. 

Positionsarbeit - der, der bewegt, führt!

Hierbei geht es um die entscheidende Frage „Wer bewegt wen?“, das heißt, wer bestimmt tatsächlich Tempo und Richtung?
Die Basis für konzentriertes und losgelassenes Arbeiten wird geschaffen. Ideal als Vorbereitung vor jedem Reiten, Longieren, Hand- und Bodenarbeit.
Haben Sie schon einmal bemerkt, wie oft sie sich von ihrem Pferd bewegen lassen? Das passiert oft für uns völlig unbemerkt. Das Pferd aber weiß dann genau, in welchen sozialen Status es uns einzuordnen hat. Traut das Pferd dem Menschen die Führung nicht zu, wird es sich auch im Ernstfall nicht vom Menschen leiten lassen, sondern selbst die Führung übernehmen.
Das bedeutet, dass wir ganz klar Position im Umgang mit unserem Pferd beziehen müssen. Dies beginnt nicht erst, wenn wir
auf dem Platz oder in der Halle sind, sondern es ab dem Moment, wenn wir an unser Pferd herantreten.

Dabei soll nicht Dominanz demonstriert werden, sondern wir wollen unserem Pferd zeigen, dass wir souverän die Führung übernehmen können und dass es sich in jeder Lebenslage auf uns verlassen kann.
"Jedes Pferd hat ein Recht darauf geführt zu werden!" (Zitat M. Geitner). Geübt wird dies mit durchdachten Führübungen, in denen der Pferdeführer lernt, zu jeder Zeit Position zu beziehen.